Neo Rauch

Energiebild, 1997

Öl auf Leinwand

 

Neo Rauch wurde 1960 in Leipzig geboren. Von 1981 bis 1986 studierte er an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Professor Arno Rink. Von 1986 bis 1990 war er Meisterschüler von Professor Bernhard Heisig. Von 1993 bis 1998 dann als Assistent an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Von 2005 bis 2009 war er (in Nachfolge von Arno Rink) Professor an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst.

Neo Rauch gilt als der bedeutendste deutsche Maler seiner Generation und bekanntester Vertreter der Neuen Leipziger Schule. Seine Gemälde, in denen sich Elemente der Werbegrafik, des Sozialistischen Realismus und des Comics verbinden, sind gekennzeichnet von großer Fabulier- und Erzählkraft. Stilistisch dem magischen Realismus nahe stehend, zeigen die meist großformatigen Arbeiten surreal erstarrte Alltagsszenen, die Neo Rauch in fahlen, kalkigen Farben festhält. Dabei bleiben die Szenen nur Versatzstücke der Geschichte, wie eine Erzählung ohne Handlung ist der Sinn und Zweck der Tätigkeit, in der die Figuren als Akteure ohne Auftrag gefangen sind, rätselhaft.

Der Künstler versteht sich eben nicht als konkreter Geschichtenerzähler, auch wenn er mit Motiven des Narrativen arbeitet. Vielmehr erscheinen seine Bilder als Stillleben oder Sinnbilder des Bildermachens. Aber wenn sich der Betrachter vom Zwang löst, eine reale Geschichte rekonstruieren und ihren Bedeutungsgehalt entschlüsseln zu wollen, eröffnet sich die Weite einer vielfältigen Bildsprache.

Das „Energiebild“ aus dem Jahr 1997 gehört zu den frühen Beispielen dieser neuen Bildsprache. Erst 1996 erreichte Neo Rauch durch die Gruppenausstellung „Junge Künstler im Bezirk Leipzig“ im Lindenau-Museum in Altenburg eine größere Öffentlichkeit und seither sind seine Arbeiten weltweit in führenden Museen vertreten.

Neo Rauch lebt und arbeitet in Markkleeberg bei Leipzig.