Max Scheler: Von Konrad a. bis Jackie O.
Ausstellung vom 1. Juni bis 31. Juli 2011
Dienstag bis Sonntag 12 bis 18 Uhr | Eintritt frei | Ausweis erforderlich
Vernissage am 31.Mai 2011, 19:00 Uhr
Begrüßung
Gisela Kayser, Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e.V.
Redner
Peer-Olaf Richter, Kurator der Ausstellung
Die Ausstellung Max Scheler: Von Konrad A. bis Jackie O. zeigt mit mehr als 140 Fotografien vom 1. Juni bis 31. Juli im Willy-Brandt-Haus einen Querschnitt aus dem Werk des bedeutenden Fotojournalisten. Max Scheler (1928 - 2003) war ein international bekannter Fotograf der Nachkriegszeit, Junior Mitglied der Fotoagentur Magnum und ab 1959 einer der großen Bildermacher des Magazins Stern. Am Ende seines fotografischen Schaffens 1975 arbeitete er mit an der Gründung der Zeitschrift GEO und wurde dort Bildchef.
Als Schüler von Herbert List beginnt Scheler sein Schaffen im Deutschland des Wirtschaftswunders der 1950er Jahre. Politische Reportagearbeit bringt ihn zur Quemoy-Krise nach China und Taiwan und 1967 zur Kulturrevolution Mao Zedongs. Seit 1956 bereist Scheler jährlich und berichtet mit Interesse und Begeisterung für die Münchner Illustrierte, Stern, Look und Life von gesellschaftlichen und politischen Themen. Komisch und skurril, dann wieder ernst und dramatisch, mal dokumentierend und mal kommentierend, zeigen Schelers vielschichtige Bilder historische Ereignisse und Persönlichkeiten, aber auch alltägliche Momente der Welt, in der wir leben.
Die repräsentative Ausstellung in Berlin lässt sich in drei Schauplätze unterteilen: Deutschland, China, USA. Zuhause in Deutschland entwickelte Scheler seinen kritischen Blick: Bilder aus dieser Zeit zeigen weniger Verheißungen des Wirtschaftswunders als vielmehr Knochenarbeit der Werktätigen in Bergbau und Stahlwerken des Ruhrgebiets oder dem Saarland und kommentieren die Teilung Deutschlands. Aus China berichtet er von Krise, ideologischem Umbruch und kultureller Fremde. Die USA begegnet uns in den Arbeiten von Max Scheler als vielschichtiges und widersprüchliches Phänomen: hoch entwickelt und dennoch provinziell; demokratisch und dennoch rassistisch. Bilder der Vereinigten Staaten, die auch über Zerrissenheit einer großen Nation berichten.
Schelers Fotografien erzählen von den großen menschlichen Emotionen, von Freude und Trauer,
Begeisterung und Verzweiflung; sie lassen das Damals lebendig werden. Was er in dem Vierteljahrhundert als aktiver Fotograf geschaffen hat, ist einzigartig.
Eine Ausstellung aus dem Nachlass Max Scheler von Peer-Olaf Richter, in Zusammenarbeit mit
Christiane Gehner und Matthias Harder.
Ein begleitendes Buch ist im Schirmer Mosel Verlag, München, erschienen.
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