Henry Ries

Ausstellung
bis
Gedenkausstellung

Ausstellung vom 20. September bis 28. Oktober 2007
Dienstag bis Sonntag 12 bis 18 Uhr | Eintritt frei | Ausweis erforderlich

 

Vernissage am 19. September 2007, 19:00 Uhr

Begrüßung
Gisela Kayser, Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e. V.

Einführung
André Schmitz, Staatsekretär für Kultur beim Regierenden Bürgermeister von Berlin
 

Wanda Ries Worte über Henry Ries

Musikalische Begleitung
Jonah Thomas, USA Solo Cello

 

Einführung zum Ausstellungsthema „Exodus und Rothschild“
Helmuth F. Braun, Leiter Ausstellungen Jüdisches Museum                                           

 

Der Leidensweg der jüdischen Überlebenden des Holocaust war am 8. Mai 1945 noch nicht zu Ende. Das Wiener Rothschild Spital wurde nach Kriegsende zum provisorischen Flüchtlingslager und zum Mittelpunkt des jüdischen Lebens. Im Rothschild Spital konnten die Emigranten sich austauschen und alle weiteren Schritte beraten, die sie nach Palästina führen sollten. Manche warteten auf die Gründung eines jüdischen Staates, andere versuchten illegal auf einem der zahlreichen Transportschiffe nach Palästina einzuwandern.

Im Sommer 1947 steuerte das Schiff „Exodus“ illegal Palästina an, das in Südfrankreich mit 4.500 jüdischen Flüchtlingen aufgebrochen war. Es wurde von der britischen Navy gewaltsam an der Landung gehindert und samt seinen Passagieren zur Rückkehr nach Europa gezwungen. Im Hafen von Hamburg wurden die Passagiere mit Gewalt von Bord gebracht und in das DP (Displaced Persons)-Lager Pöppendorf überstellt.

Der Fotograf Henry Ries hatte die seltene Möglichkeit, diese über das Kriegsende hinaus anhaltende Tragödie auf seinen Fotografien festzuhalten. Die Ausstellung im Willy-Brandt-Haus zeigt anlässlich des 90. Geburtstages von Henry Ries und 60 Jahre nach den Geschehnissen eine Auswahl seiner Fotografien.

Henry Ries, 1917 in Berlin geboren, emigrierte 1938 in die USA und war 1947-51 Foto­journalist für die New York Times in Europa. Er berichtete über das Alltagsleben der Deutschen in einem zerstörten Land, über die Berliner Blockade und über das Schicksal der Displaced Persons, den jüdischen KZ–Überlebenden und den Flüchtlingen aus Osteuropa. 1952-55 Studiochef des Büros der New York Times, in New York. 1955-95 Inhaber eines Foto–Studios für Werbefotografie und Design in New York. Seine Fotografien waren in zahlreichen Ausstellungen weltweit zu sehen. 1999 erhielt er den Ehrentitel Pro­fessor und 2003 das Bundesverdienst­kreuz Erster Klasse. Henry Ries starb 2004 im Staate New York.

Eine Auswahl der Fotografien von Henry Ries ist im Parthas Verlag erschienen: Henry Ries – Ich war ein Berliner, Erinnerungen eines New Yorker Fotojournalisten, ISBN 3-936324-21-2, 220 Seiten, € 19.80