Annette Schröter

o. T. (Gerhard Schröder), 2006

Papierschnitt

 

Annette Schröter wird 1956 in Meissen geboren. Von 1972 bis 1976 macht sie eine Ausbildung zur Porzellanmalerin an der Staatlichen Porzellan-manufaktur in Meissen, 1977 bis 1982 folgt ein Studium der Malerei an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig bei Prof. Bernhard Heisig, seit 1988 hat sie verschiedene Lehraufträge und Professuren.

Von der Malerei kommend, widmet sich Annette Schröter seit 2000 dem Papierschnitt – Auslöser war ein Wasserschaden in ihrem Atelier: „Ich komme von der Farbe her (..), das war für mich aber (…) spannend: Was passiert, wenn ich mich nur auf schwarz und weiß reduzieren muss.

Ihre oftmals schwarzen Cutouts sind nicht von der Silhouette bestimmt, vom schattenhaften Umriss, sondern von filigranen Durchbrüchen; höchst fragile Gebilde also. Doch damit lässt sie den Betrachter buchstäblich ins Messer laufen, denn die kunstvollen Arabesken und feinlinigen Ornamente sind durchwirkt mit Motiven aus der Gegenwart. Es ist diese irritierende Konfrontation von scheinbar alter-tümlicher Scherenschnitt-Technik und aktuellen Bezügen, die Mischung aus handwerklicher Folklore und schneidigen Kommentaren, die den Reiz von Annette Schröters Arbeiten ausmacht. Sie thematisiert in diesem Porträt die visuellen Strategien in der Imagebildung, der Repräsentation und der Demontage. Die Idylle, der erste Anschein trügt. Ihre Arbeitsweise ist plakativ, im wahrsten Sinne schwarz-weiß, ein Spiel mit Gut und Böse, mit unseren Vorurteilen und Klischees.

* 1956