Inge Deutschkron: Ein zerrissenes Leben

Veranstaltung
bis
Erfahrungen im Nachkriegsdeutschland und in Berlin. Lesung und Diskussion mit der Autorin

Begrüßung
Walter Momper
stellv. Vorsitzender Freundeskreis Willy-Brandt-Haus

Redner
Inge Deutschkron
Rede im Deutschen Bundestag zum Holocaust-Gedenktag am 30. Januar 2013

Volker Ludwig im Gespräch mit Inge Deutschkron

 

Der 8. Mai 1945 markiert das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa. Als Gedenktag erinnert er jährlich an die tiefe Zäsur von 1945: den Neuanfang und die Befreiung von Krieg und der Diktatur des Nationalsozialismus.
In einer Gedenkstunde erinnerte der Deutsche Bundestag an die Millionen Opfer des Nationalsozialismus. In ihrer Gastrede schilderte Inge Deutschkron ihre Erinnerungen an die Machtübernahme der Nationalsozialisten, die sie als Zehnjährige erlebte.
Als Inge Deutschkron im Nachkriegsdeutschland gesagt wurde, sie solle vergessen und sie müsse vergeben können, sei sie wie besessen gewesen von der Idee, dass Vergleichbares nie wieder geschehen dürfe.

Inge Deutschkron, geb. 1922 in Finsterwalde, wuchs in Berlin auf. Die Familie wurde von 1933 an  wegen ihrer politischen Arbeit in der SPD  und als Juden verfolgt. Inge Deutschkron und ihre Mutter überlebten die nationalsozialistische Gewaltherrschaft in der Illegalität. Bis zur Befreiung am 8. Mai 1945 waren sie auf der Flucht.
Später studierte und arbeitete sie in England, wo ihr Vater lebte. 1956 ließ sie sich als Journalistin in Bonn nieder. Von 1972–1987 arbeitete sie als Redakteurin bei der israelischen Zeitung Maariv  in Tel Aviv. Seit 2001 lebt Inge Deutschkron wieder in Berlin. Sie ist Autorin zahlreicher Bücher, insbesondere des autobiografischen Werkes „Ich trug den gelben Stern“.
Als Zeitzeugin engagiert sich Deutschkron besonders in der Vermittlung ihrer Erfahrungen an Schüler. Sie wurde vielfach ausgezeichnet für ihr Engagement für Demokratie und Menschenrechte und gegen alle Formen von Rassismus.

Volker Ludwig, geb. 1937 in Ludwigshafen, ist der Gründer und langjährige Leiter des GRIPS-Theaters in Berlin (1972–2011). Er gilt als der Begründer des modernen Kindertheaters. Für das Theater hat er zahllose Stücke geschrieben, neben „Linie 1“ und „Eine linke Geschichte“ auch „Ab heute heißt Du Sara – 33 Bilder aus dem Leben der Inge Deutschkron“, die Bühnenadaption von Inge Deutschkrons Autobiographie.