27. April 2017 19:30
„Horchposten 1941/ Я слышу войну“
Interaktive russisch-deutsche Klanginstallation
Begrüßung
Gisela Kayser, Geschäftsführerin Freundeskreis Willy-Brandt-Haus
Redner
Dr. Gernot Erler, MdB, Staatsminister a. D. im Gespräch mit Jochen Langner und Andreas von Westphalen, Initiatoren
Die interaktive russisch-deutsche Klanginstallation „Horchposten 1941 / я слышу войну“ bietet einen individuell erfahrbaren Erinnerungsraum zum deutschen Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion, insbesondere der Belagerung Leningrads. Das Ziel ist es, den russischen und deutschen Besuchern nicht nur die Erfahrung der Kriegsgeneration des jeweils eigenen Landes zu präsentieren, sondern auch einen Perspektivwechsel zu ermöglichen, in dem sie auch den Blickwinkel des ehemaligen Feindes einnehmen können. Dadurch gibt die Installation die Gelegenheit zu einem dialogischen Erinnern, jenseits der typischen nationalen Blickwinkel.
Der Klangraum der Installation ist in fünf Zonen aufgeteilt: das sowjetische und das deutsche Hinterland, die Front bzw. das jeweilig kontrollierte Gebiet beider Länder sowie im Zentrum die Blockade von Leningrad. Der Besucher kann sich frei durch den Raum bewegen und seinen persönlichen Parcours wählen. So kann er beispielsweise im deutschen Hinterland die Propaganda und die Ausarbeitung des „Generalplan Ost“ verfolgen, und im sowjetischen Hinterland den Horror der deutschen Belagerung der Stadt Leningrad aus der Perspektive der eingeschlossenen Menschen hören.
Das akustische Material bilden Tagebücher und Briefe sowie Zeitdokumente aus der politischen und militärischen Administrative beider Länder.
Die ausgewählten Texte wurden von SchauspielerInnen beider Länder eingesprochen.
Neben der Klanginstallation wird „Horchposten 1941 / я слышу войну“ auch von Deutschlandfunk, Radio Echo Moskau und dem Westdeutschen Rundfunk im Mai als Hörspiel ausgestrahlt. Diese Sender haben das Projekt koproduziert.
Das Auswärtige Amt, die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ), die ZEIT-Stiftung und die Friedrich-Ebert-Stiftung, Moskau haben das Projekt gefördert. Eine Klanginstallation von Jochen Langner und Andreas von Westphalen.