Verloren in Berlin und Bukarest

Ausstellung
bis
Fotografien von Fara Phoebe Zetzsche und Massimo Branca

Ausstellungen vom 16. März bis 21. Mai 2017
Dienstag bis Sonntag 12 bis 18 Uhr | Eintritt frei | Ausweis erforderlich
 

Immer mehr Jugendliche fliehen vor Problemen mit ihren Eltern in ein Leben auf der Straße. Viele kommen nach Berlin, um ihr vermeintliches Glück in der Anonymität der Großstadt zu suchen. Ca. 2 000 von ihnen leben auf den Straßen Berlins. Ihr Alltag ist von Drogenabhängigkeit, der ständigen Sorge um Essen und einen Schlafplatz, meist unaufrichtigen Freundschaften, dem Ausschluss aus der Gesellschaft, Kriminalität und Kontakt mit der Exekutive geprägt.

Wie kommt es dazu, dass die Jugendlichen auf der Straße landen? Was ist ihre Geschichte und wie überleben sie in einem so rauen Umfeld? Diesen Fragen gehen die beiden Fotografen nach, die obdachlose Kinder und Jugendliche in Berlin und Bukarest begleitet haben und von ihrem Überlebenskampf und ihren Geschichten erzählen.

Fara Phoebe Zetzsches erhielt 2014 für ihre Dokumentation Stray Kids den Lammerhuber Photography Award. Die Begründung der Jury: „Die Fotografin hat es geschafft, ganz nah dran zu sein und die Lebenswelten mitten in unserer Gesellschaft zu zeigen, die häufig keine Beachtung finden. Sie gibt einer nicht gehörten Jugend eine Stimme, die sonst mit Ausgrenzung zu kämpfen hat und zeigt, dass man berührende, soziale Themen nicht nur in der Dritten Welt, sondern auch vor der eigenen Haustür findet“.

Zwei Jahre lebte der italienische Fotograf Massimo Branca selbst auf den Straßen der rumänischen Hauptstadt Bukarest, um das Leben einer der größten Randgruppen Europas zu dokumentieren. Bis 2015 lebten die Obdachlosen in den Tunneln des Bukarester Hauptbahnhofs. Drogenkonsum war ein genauso großes Problem wie die Illegalität ihres Daseins. Für sein Projekt Inside Outside Under Bucharest erhielt er 2016 den Lumix Hannover Festival Public Choice Award.

Die Ausstellung wurde kuratiert von Gisela Kayser.
Bildungsprogramm Kostenlose Schulworkshops

Eine Ausstellung in Kooperation mit der Kontakt- und Beratungsstelle KuB, gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung.

Parallel wird die Ausstellung Auf der Straße – Porträts und Stadtlandschaften von Berlins Straßenjugendlichen gezeigt. Die Straßenjugendlichen hatten die Möglichkeit, ihre Umgebung mit einer Digitalkamera neu kennenzulernen. Ebenso konnten sie im Fotostudio die analoge und digitale Porträtfotografie entdecken. Dabei entstanden sind herausragende Porträts und Stadtlandschaften.
Gezeigt werden die Ergebnisse eines mehrwöchigen Foto Workshops im Rahmen des Perspectives Programms von C/O Berlin in Zusammenarbeit mit der KuB.