Im Dialog: Claus & Erika Hopke

Ausstellung
bis
Zeichnung, Malerei, Textilkunst

Die beiden Kunstschaffenden Claus und Erika Hopke lebten in der ehemaligen DDR und versuchten dort, ihre Eigenständigkeit zu bewahren und sich zu widersetzen. Sie stehen stellvertretend für viele Kreative und Kunstschaffende, denen in einem überwachenden Staat kaum Raum bleibt, um der eigenen Kreativität Ausdruck zu verleihen. 

Claus Hopkes Kunst kannten in der DDR nur seine engsten Freunde und Familienmitglieder. Mit großem handwerklichem Talent spielte er mit verschiedenen Techniken und Stilrichtungen. Einzelne Motive setzen dabei eindeutig kritische Akzente, so dass sie Anlass für Verbote geliefert hätten. Eine kleine Auswahl der Werke des langjährigen SPD-Mitglieds wird in der Ausstellung im Willy-Brandt-Haus gezeigt. Die ausgewählten Arbeiten von Claus Hopke sind in den Jahren von 1956 bis 1968 entstanden. Für die Kulturpolitik der DDR waren dies entscheidende Jahre und Hopkes Werke nehmen teilweise direkten Bezug auf die politischen Ereignisse. Diesen politisch konnotierten Gemälden sind Studien und Zeichnungen von Gebäuden und Landschaften seiner Heimatstadt Berlin an die Seite gestellt. Claus Hopke hat insbesondere jene Straßenzüge und Häuser mit feinem Strich festgehalten, die kurz vor dem Abriss standen und der Idee einer neuen, sozialistischen Hauptstadt weichen mussten.

Gemeinsam treten seine Werke in einen Dialog mit textilen Arbeiten seiner Frau, Erika Hopke. Im Vergleich zum stilistisch vielfältigen Werk Claus Hopkes, sind die Arbeiten von Erika Hopke eindeutiger in der Formensprache. Anknüpfend an ihre frühe berufliche Laufbahn in der Modebranche, gilt ihr Interesse dem Material. Aus unterschiedlichen Stoffen, Garnen und Fundstücken hat sie Collagen und Wandteppiche, transparente Vorhänge und „Schmerzenstücher“ geschaffen. Sie webte und nähte Emotionen – Freude und Verletzungen – in ihre Kunstwerke.